Oct 14, 2023

Kommentar: Fakten und Mythen zum Höhenflug des VfBs


Der VfB ist in aller Munde. Kein Youtuber, Sportportal, Fernsehformat oder Podcast, der sich nicht diese Saison schon einmal dem VfB gewidmet hat. Neben vielen guten Beobachtungen mischen sich darunter auch immer wieder Theorien, die gefühlt eher vom Hörensagen kommen, die aber aus meiner Sicht nicht stichhaltig sind. Zeit, in 8 Punkten mit einigen Mythen aufzuräumen und einige Entwicklungen etwas ausführlicher zu verstehen.







#1

Nein,

der VfB war nicht drei Jahre lang eine typische Abstiegsmannschaft.

Der VfB spielt seine vierte Bundesligasaison in Folge,die drei Saisons wurden bekanntlich mit den Plätzen 9, 15 und 16 abgeschlossen. Was erst mal nicht berauschend klingt, sieht schon anders aus, wenn man auf die expected points blickt. Damit sind die Punktzahlen gemeint, die man eigentlich aufgrund der Qualität der eigenen Torchancen und der des Gegners vorne wie hinten erreicht hätte: Platz 9, 13 und 8.

Auch andere Statistiken zeigen, dass der VfB keine typische Abstiegsmannschaft drei Jahre lang war. Der VfB belegte in seinen Ballbesitzwerten in den drei Saisons die Plätze 8 (51%), 8 (50%) und 7 (50%). Bei den Passquoten war man auf Platz 7, 6 und 6 einsortiert. Der VfB gewann zwei Mal die meisten Zweikämpfe der Liga (in den beiden ersten Jahren) und war einmal in dieser Statistik auf Platz 9 (letztes Jahr). Das sind nicht die Werte einer typischen Abstiegsmannschaft, sondern eines Teams, das einen kämpferisch-spielerischen Ansatz hatte und deren Spielanlage eigentlich zu mehr Punkten hätten führen können. Drei Saisons war der VfB in der Spielanlage eine klassische Mittelfeldmannschaft, die sich häufig um ihren verdienten Lohn brachte - ob aus Pech oder Unvermögen.

Trotzdem sind diese Statistiken noch einmal erheblich verbessert dieses Jahr: Nach expected points liegt der VfB auf Rang 2 der Bundesliga, beim Ballbesitz auf Platz 5, bei den Passquoten auf Platz 3 und den Zweikämpfen auf Rang 10. Der VfB ist also seinem grundsätzlichen spielerischen Ansatz treu geblieben, aber hat sich aus dem Mittelfeld in den vorderen Bereich statistisch gearbeitet - zumindest in den Werten betreffend Gesamt-Performance (expected points) und Ballbesitzansatz.


#2

Ja,

der Spielplan half dem VfB dieses Jahr.

Der Spielplan kam dem VfB definitiv entgegen. Dazu habe ich mir angesehen, welchen Platz die 7 ersten Gegner nach 7 Spieltagen belegten. Daraus lässt sich ableiten, ob man gegen Teams erst antreten musste, die gut in die Saison kamen.

In der Saison nach dem Aufstieg hatte der VfB das leichteste Auftaktprogramm (13.1 durchschnittliche Platzierung der Gegner). Die beiden Saisons danach waren schwerer: 10.4 (2. Saison) und 8.6 (3. Saison). Die aktuelle Saison ist auch eindeutig eher leichter: Exakt Platz 12 ist die durchschnittliche Platzierung der bisherigen Gegner nach dem 7. Spieltag dieses Jahr.

Nur die erste Saison war also gegen leichtere Gegner. Im Vergleich zur Vorsaison ist es besonders heftig, die Gegner dieses Jahr sind durchschnittlich 3,5 Plätze tiefer in der Tabelle zu finden.

Mainz, Darmstadt und Köln - die Gegner an den Spieltagen 4, 5 und 6 - waren zum Zeitpunkt der jeweiligen Partien sieglos und zum Zeitpunkt des Matches auf den Abstiegsrängen in der Tabelle.

Das muss aber nicht bedeuten, dass der VfB zwangsläufig allein aufgrund der Qualität der Gegner zurückfallen wird. Die Anfangsphase der Saison ist besonders relevant, um einen Rhythmus zu finden und eine gewisse Basis zu haben. Es lässt sich dann leichter in die Folgepartien gehen und mit größerem Selbstvertrauen und Selbstverständnis. Daraus kann sich dann schnell eine Eigendynamik entwickeln. Umgekehrt geriet der VfB in den beiden Vorsaisons in einen Abwärtsstrudel nach schwierigen Auftaktpartien.


#3

Nein,

es sind nicht letzte Saison "drei Trainer an dieser Mannschaft gescheitert".

Nach über drei Jahren Amtszeit musste nach 9 Spielen Pellegrino Matarazzo seinen Posten räumen. Der VfB hatte einen komischen Saisonstart: Nach einem schweren Auftaktprogramm standen in 7 Spielen 5 Unentschieden und 2 Niederlagen zu Buche, darunter ein begeisterndes 2:2 gegen den FC Bayern. Der VfB hatte aber das Siegen verlernt. Ein weiterer Faktor war die aufkeimende Unruhe rund um Alex Wehrle, die nach dem 2:2 begann. 2 weitere Niederlagen folgten und dann stand die Trennung fest.

Sein Assistent Michael Wimmer übernahm interimistisch bis zum Winter und führte das Team zu drei Heimsiegen und drei Auswärtsniederlagen. Es war die Bilanz eines guten Mittelfeldteams, die Niederlagen waren u.a. gegen Dortmund und Leverkusen, die Siege gegen Abstiegskandidaten. Also eine erfolgreiche Kurzbilanz. Insgesamt stand damit Rang 16, aber in Schlagdistanz zum Mittelfeld und im Aufwind, wenn auch fragil wirkend und auswärtsschwach. Oft wurden Spiele erst in der Schlussphase gewonnen, ein Muster, das auch schon unter Rino auftrat (ebenso wie die frühen Gegentore).

Ich will jetzt nicht Bruno Labbadias Bilanz in allen Einzelteilen untersuchen, aber besser wurde es jedenfalls nicht. Am Ende standen 3 Unentschieden, 7 Niederlagen und ein Sieg in seiner Bilanz. Der Auftakt war dabei noch relativ solide mit zwei Unentschieden und einer eher knappen Niederlage gegen Leipzig, dann brach das Team aber zunehmend auseinander. Labbadias Spielidee fruchtete nicht, seine immer fast gleichen Aufstellungen zermürbten Fans und mutmaßlich auch das Team.

Sebastian Hoeneß hat diese Mannschaft dann wieder in die Spur gebracht und stabilisiert. Seine Bilanz war in Anbetracht der Situation ziemlich gut - 4 Unentschieden, 3 Siege und eine Niederlage wurden erreicht. Dabei stachen die bittere Niederlage in Berlin (nach dem Pokal-Aus unter der Woche) und der deutliche 4:1-Sieg in Mainz heraus.

Es war aber trotzdem knapp. Hoeneß übernahm auf Rang 18 mit 5 Punkten Rückstand auf Platz 15. Diesen Rückstand sollte er in 8 Spieltagen nicht mehr aufholen, es wurde am Ende der Relegationsplatz.




#4

Ja,

Sebastian Hoeneß ist bisher ein Glücksfall für den VfB.

Wenn man so will, dann hat Hoeneß den VfB 2.0 nach dem Aufstieg entwickelt. Mit der grundsätzlichen Spielidee von Rino Matarazzo (eine Mischung aus Ballbesitz- und Tempofußball mit hoher spielerischer Qualität), aber weiterentwickelten Spielern und besserer Umsetzung.

Nach 6 Monaten Amtszeit ist es noch zu früh, um die Nachhaltigkeit dieses Aufschwungs zu bewerten, aber die Fortschritte sind eindeutig. Die Mannschaft hat klare Abläufe und Aufgabenprofile für jede Position. Hoeneß scheint gut mit seiner ruhigen, aber klaren und direkten Art zum Team zu passen. Die Hauptprobleme der Vorsaison, die fehlende Effektivität vorne wie hinten, sind seit dem Sommer nicht mehr zu beobachten.

Dazu kommt natürlich ein idealer Verlauf seiner bisherigen Amtszeit, mit günstigen Umständen (Auftakt im Pokal gegen Zweitligisten, dann schlagbarer Gegner mit Bochum, später in der Relegation der relativ defensivschwache HSV (aufgrund des Heidenheim-Siegs spät in der Nachspielzeit), der Auftakt in die neue Saison mit Bochum zu Beginn und dann einem fairen Auftaktprogramm).

Umgekehrt waren aber genügend Faktoren zu nennen, die auch die Mannschaft zurückwerfen hätten können: Die Übernahme auf Platz 18 bei fataler Stimmung, die schwierige Situation nach der Auswärtsniederlage in Berlin, die nervenaufreibenden Partien in der Relegation oder der späte Transfer von Kapitän Endo im Sommer.

Man bewegt sich hier natürlich im Spekulativen, aber vielleicht haben diese Faktoren durchaus in Summe - neben der fachlich und kommunikativ guten Arbeit von Hoeneß und seinem Team - das Team wichtige Lektionen lernen lassen. Unter Mislintat herrschte durchaus eine gewisse Nestwärme rund um das Team. Was den großen Zusammenhalt im Team und unter den Fans stärkte und die außergewöhnliche last-minute-Rettung 2022 möglich machte, aber irgendwann nicht mehr weiterführte. Auch Mislintat selbst kam wohl zu dieser Erkenntnis, zumindest könnte man die Trennung von Trainer Matarazzo so einordnen. Dieser Weg endete dann jedoch abrupt.

Wurde zuvor bereits einiges versucht, um das Team aus der Komfortzone zu bekommen, war die Trennung von Mislintat und der Kulturschock unter Labbadia wohl nun wirklich dieser Schritt dort hin.

Mit Sebastian Hoeneß kam dann ein Mann, der in seiner grundsätzlichen Idee einige Überschneidungen mit Rino vorweist, der aber auf ein Team traf, das allerhand Hoch- und Tiefpunkte durchlebt hat und dadurch um einige Erfahrungen reicher ist als zuvor. Ich halte es durchaus für möglich, dass diese Kulturschocks, mit der anschließenden Rückkehr zu einem modernen, jungen Trainer, der in Hoffenheim auch schon selbst einiges erlebt hat, die Mannschaft passend abgeholt haben.




#5

Nein,

Serhou Guirassy kam nicht aus dem Nichts.

Serhou Guirassy wurde am 31. August 2022 verpflichtet. 14 Monate später ist er der Toptorschütze europaweit. Kam das alles wirklich so überraschend, wie vielerorts gemutmaßt?

Zunächst muss etwas eingeordnet werden. Es ist nachvollziehbar, aber sehr müßig, Guirassy heute mit dem Guirassy aus Kölner Zeiten zu vergleichen. In Köln war er von Juli 2016 bis Januar 2019 Teil des Kaders. Ein dreiviertel Jahr dieser 2,5 Jahre hatte er mit Verletzungen zu kämpfen, wirklich zu Einsätzen kam er nach etwas Eingewöhnungszeit am Anfang (erste Auslandsstation als 20-Jähriger) und den Verletzungen davor und danach nur in der Hinrunde 2017 (als 21-Jähriger).

Das war die berühmte Hinrunde unter Peter Stöger, als in Köln alles schief ging. Zuvor hatte Köln Bäume ausgerissen, sich spektakulär für Europa qualifiziert. Im Sommer wurde Topstürmer Modeste nach China verkauft. Diese Saison wurde ein Desaster, Köln war von Spieltag 3 an auf Platz 18. Ohne die genauen Gründe zu kennen, ist das ein schwieriges Pflaster für einen 21-Jährigen. Guirassy schoß aber trotzdem in 12 Startelfeinsätzen in der Hinrunde 6 Tore (Liga und Europacup).

Er galt aber auch als Chancentod. Nicht unüblich für Stürmer, dass sie ein paar Jahre länger brauchen als Spieler auf anderen Positionen, um die nötigen Reife zu bekommen, um dauerhaft torgefährlich zu sein.

In Frankreich hatte Guirassy in der Zeit vor Stuttgart in 64 Ligaspielen, davon 24 von Anfang an, 19 Tore erzielt. Rennes schloss die Saisons als Vierter und Sechster ab, er war also in einer Topmannschaft Frankreichs. Davor hatte er in anderthalb Jahren im Abstiegskampf bei Amiens in 36 Spielen 12 Mal getroffen.

Als Sven Mislintat Serhou dann im Sommer 2022 vorstellte, kam also ein Profi, der an verschiedenen Stationen einiges erlebt und im besten Profialter mit damals 26 Jahren nach Cannstatt. Ein Mittelstürmer, der zwar keine herausragende Torquote hatte, aber eine ziemlich gute und der immer seine Tore gemacht hatte.

Und der in Stuttgart sich hervorragend einfügte. In einer wahnsinnig wackligen Saison war er der Garant für Tore. 11 Tore in 22 Spielen (19 von Beginn) waren für den VfB existenzsichernd, dabei fiel er auch schon letztes Jahr als mitspielender, Bälle festmachender, treffsicherer Spieler auf - nur war der VfB im Abstiegskampf, so dass ein Stürmer nicht wirklich brillieren kann.


#6

Ja,

der Kader scheint endlich zu passen.

Das Durchschnittsalter des Kaders hat sich mit 23,6 zu 23,1 (letztes Jahr) etwas erhöht. Die Startelf dieses Jahr ist ebenso älter geworden: Letztes Jahr lag das Durchschnittsalter bei 24,4; nun sind die Spieler der ersten Elf im Durchschnitt 25,1 Jahre alt. Diese Verschiebungen geben schon einen Eindruck darüber, dass die Veränderungen nicht im großen Maßstab passiert sind, sondern in einigen kleinen Dingen.

Betrachtet man die Startelf, haben Nübel und Stiller auf ihren Positionen Bredlow/Müller sowie Endo ersetzt. Außerdem wurde Ito auf links verschoben, um Sosa nachzufolgen und Rouault ist dabei Mavropanos' Erbe anzutreten. Alle diese Spieler sind etwas andere Spielertypen, aber ein klarer Qualitätsunterschied ist schwer festzustellen nach den bisherigen Eindrücken (Stiller ist natürlich ein komplett anderer Spielertyp als Endo). Eine große Unterscheidung gibt es aber doch: Nübel statt Bredlow.

Das ist mit Blick auf die Zugänge das einzige wirklich große Rad, das gedreht wurde. Durchaus unter uns Fans kritisch beäugt, ist Nübel - ebenfalls im besten Spieleralter - bisher regelmäßig mit Spitzenleistungen aufgefallen. Und natürlich ist der Torhüter - gemeinsam mit dem Stürmer - die Schlüsselposition, weil Tore eben wegen diesen Spielern nicht fallen oder fallen. Fragen Sie Uli Hoeneß, der 100 Millionen für ein Jahr Restvertrag gerade bezahlt hat und der über Jahre hinweg mit Manuel Neuer eine Art Lebensversicherung hinten drin hatte.

Will man die weiteren Kaderveränderungen etwas kategorisieren, dann fällt auf, dass die Neuzugänge eher für Verlässlichkeit stehen als die Abgänge (Sosa, Mavropanos). Aber das sind dann schon die Details. Auch die anderen Neuzugänge auf der Bank sind noch nicht DER Faktor, auch wenn Jeong und Undav dazu das Zeug haben.

Deshalb: Ja, der Kader scheint besser zu passen. Aber dafür gibt es vielleicht eine recht einfache Erklärung: Ein (bisher) sehr guter Torhüter und eine gereifte Mannschaft. Deshalb 50/50 Wohlgemuth/Mislintat. Eine Mannschaft, die sich aus sich selbst weitentwickelt und fügt, das war seine Leitidee. Ein Torhüter vom Schlag Nübel ist dagegen wohl eher gegen Mislintats Philosophie, dafür ist es zu viel großer Name und eine zu straighte Verpflichtung.

Bei Mislintat war die Mannschaft doch oft eher einen Tick zu jung und einen Tick zu unbekannt zusammgestellt. Aber ich vergleiche das gerne mit Louis van Gaal bei den Bayern (siehe hier). Van Gaal hat bei den Bayern einiges erreicht, aber die Früchte seiner Arbeit konnte Heynckes ein paar Jahre später einfahren.

Diese wichtige Basisarbeit, die den Verein auf einen neuen Pfad gebracht haben, die hat jedoch er angestoßen und er war damals dafür genau der richtige, unbequeme Mann. Ähnlich scheint es aktuell beim VfB zu verlaufen, auch wenn der Kader im Prinzip weitestgehend noch immer Mislintats ist (aber um einige Erfahrungen reicher), haben andere nun an kleineren Schräubchen gedreht und den aktuell perfekten Trainer verpflichtet.




#7

Nein,

der Erfolg ist nicht nachhaltig.

Man kann beide Perspektiven einnehmen (für die gegenteilige nach unten scrollen), aber es gibt gute Gründe, warum der VfB in nächsten Monaten in der Tabelle nach unten rutschen wird.

Der Kader bietet wenig Startelfoptionen bei Verletzungen. Ohne großen Leistungsabfall können aktuell vier oder fünf Spieler von der Bank ins Spiel kommen (Undav, Zagadou, Jeong, Vagnoman, Mittelstädt). Was eine komfortable Situation ist, sofern alle fit sind, kann schnell kippen. Besonders wenn die falschen verletzt sind. Im zentralen Mittelfeld und als Guirassy-Ersatz sieht es mau im Kader aus. Es ist Hoeneß zuzutrauen, aber diese Spieler zu ersetzen, wird sehr schwer. Und Verletzungen kommen in der Regel. Bleiben sie aus, dann wäre schon viel gewonnen.

Aber der VfB hat auch am Saisonbeginn davon profitiert, dass die Gegner die einstudierte Spielweise des Sommers noch nicht kannten. So wurden Freiburg und Bochum überrollt (Leipzig hat sich davon nicht beeindrucken lassen und seinerseits uns überrollt). Die folgenden Gegner waren auf den VfB eingestellt und die Partien in Folge dessen deutlich enger und wurden ist in den allerletzten Minuten endgültig entschieden. Während Darmstadt noch deutlich unterlegen war, hätten bei schlechterer Form Köln und Wolfsburg auch verloren gehen können. Kippt das Momentum, dann wird es viel schwerer. Leverkusen ist aktuell den Gegner überlegen. Der VfB ist es nicht, er erarbeitet sich die Siege bisher (noch).

Die Mannschaft spielt am Limit. Aktuell spielt auf jeder Position der Spieler so gut wie er nur spielen kann und zwar wirklich fast alle, Silas ist die einzige Ausnahme aus der Stamm-Start-11 (Zagadou sehe ich hinter Rouault). Das bedeutet nicht, dass sie fehlerfrei spielen, aber sie wachsen dafür in anderen Momenten über sich hinaus. Der Kader ist wirklich gut, aber er ist längst nicht so gut, wie die Teams, die sich momentan sich mit dem VfB duellieren. Auch ein Guirassy, ein Führich, ein Stiller, wahrscheinlich ein Nübel werden ihre Scheiß-Spiele vermutlich haben.

Die Konkurrenz ist eigentlich enteilt. Bayern, Dortmund und Leipzig sind, was den Umsatz und die damit zusammenhängenden finanziellen Ressourcen längst außerhalb der Reichweite nach jedem Fußballsachverstand. Leverkusen spielt bisher eine sensationelle Saison und hat ebenso diesen Sommer investieren können, während der VfB drei Schlüsselspieler verlor, ging bei Leverkusen nur einer (Diaby).


#8

Ja,

der Erfolg ist nachhaltig.

Wie beschrieben ist die aktuelle Situation mitnichten vom Himmel gefallen. Die Mannschaft hat schon seit Jahren eine ordentlich bis gute Spielanlage und viele feine Fußballer. Dazu kommt nun auch ein guter Torhüter und zunehmende Effektivität vorne sowie offenbar eine mentale Weiterentwicklung vieler Spieler, die im Kern nun auch schon einige Zeit zusammenspielen und trotzdem alle noch altersmäßig ihren Peak noch nicht erreicht haben, auch wenn sie sich so langsam ihm annähern.

Das eigene Stadion ist aktuell eine Festung. Das Band zwischen Fans und Mannschaft war schon die letzten Jahre eng, so kam es zu dem einmaligen Erlebnis gegen Köln am 14. Mai 2022. Diese Atmosphäre kam zustande, weil die Mannschaft über längere Zeit zusammengehalten wurde, die alte Vereinsführung endlich wieder Identifikation und gute Kommunikation lieferte, aber auch viele Spieler über Qualität verfügen und man ihnen selten den Willen absprechen konnte. Natürlich soll an der Stelle auch nochmal Rinos Arbeit gewürdigt werden, der die Mannschaft immer wieder nach vorne peitschte. Endgültig zur Festung ist das Stadion nun unter Hoeneß geworden. Noch immer wurde kein Bundesligaspiel zuhause verloren, es stehen nun 5 Siege und drei Unentschieden in der Liga zu Buche.

Hinter den vier Topmannschaften der Liga könnte dieses Jahr ein kleines Vakuum bestehen. Wolfsburg macht einen guten Eindruck, es bleibt aber abzuwarten, wie gefestigt sie sind. Hoffenheim hat letztes Jahr ebenfalls noch gegen den Abstieg gespielt und spielt noch teilweise relativ instabil, trotz bisher sehr guter Ergebnisse. Freiburg, Union und Frankfurt haben momentan ziemlich Breitseite, könnten aber jederzeit in einen Lauf kommen.






Wie seht ihr das Ganze?



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